10. September 2024

SV Motor Zeitz Abt. Fußball

Wir leben Fußball

Motor Zeitz gerät durch drei Fehler schnell ins Hintertreffen

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Von Carsten Roloff

Weissenfels/Zeitz – Nach seiner Auswechslung nahm der Zeitzer Mittelfeldspieler Daniel Rolle auf einer Zuschauerbank im Weißenfelser Stadion am Röntgenweg Platz, verfolgte das Geschehen auf dem Rasen aber nur noch mit einem Auge. Die Entscheidung im Landesklasse-Punktspiel zwischen dem Gastgeber SV Rot-Weiß und dem Aufsteiger SV Motor war nach einer knappen Stunde gefallen. „Wir fangen gut an, können sogar selbst in Führung gehen. Leider ist Marco Wiedebach beim Schussversuch weggerutscht. Aber dann leisten wir uns grobe Patzer, die in der Landesklasse eiskalt bestraft werden. Wir müssen begreifen, dass wir nicht mehr in der Kreisoberliga spielen. Wir haben uns praktisch selbst geschlagen“, lautete das Fazit von Rolle nach der 2:5 (0:3)-Niederlage in der Saalestadt.

Lukas Kügler leitete die Pleiten-, Pech und Pannenserie der Gäste ein. Der Motor-Verteidiger übersah beim Rückpass auf seinen Schlussmann Tom Becker den an der Strafraumgrenze lauernden Kone Tabaly, der bereits in der fünften Minute den Ball mit der Pike ins Tor beförderte. In der 23. Minute spielte Daniel Albert den Ball genau in die Füße von Christopher Ramon Denzin, der aus 18 Metern Becker keine Chance ließ. Nur sechs Minuten später schoss Wiedebach den dritten Bock. Kalyle Soulama sprintete der Zeitzer Verteidigung davon und sorgte für den aus Weißenfelser Sicht beruhigenden 3:0-Vorsprung. Den Patzer von Domenic Rosick bügelte Becker mit einer Glanzparade beim Schuss von Tabaly (37.) aus. Die größte Chance für die Gäste hatte Benjamin Kohlisch (20.), der an Keeper Philipp Leschek schon vorbei war, doch seinen Schuss holte der Weißenfelser Abwehrchef Martin Köhler von der Linie.

„Das war grausam, wie sich meine Schützlinge in der ersten Halbzeit präsentierten. Jeder dritte oder vierte Pass landete beim Gegner. Es war für mich einfach nur schlimm, diesem Spiel zuzuschauen. Das ist nicht das Gesicht meiner Mannschaft, das ich kenne. Die drei Fehler, die zum 0:3 führten, haben uns das Genick gebrochen“, meinte Motor-Coach Torsten Müller nach dem Abpfiff. Der Trainer verfolgte das Fehlpass-Festival seines Teams relativ ruhig in seiner Coaching-Zone. „Was soll ich mit dem Knüppel noch draufhauen. Die Jungs wissen selber, dass sie schlecht gespielt haben“, so Müller.  Wenigstens versuchten die Gäste nach dem Seitenwechsel, das Gesicht zu wahren. Wiedenbach (47.) scheiterte am stark reagierenden Leschek. Kohlisch (54.) verkürzte nach schöner Einzelleistung auf 1:3. Doch nur sieben Minuten später hatte David Lange den alten Abstand wieder hergestellt. Auch den vierten Gegentreffer bereitete Motor durch einen Fehlpass von David Grus unfreiwillig vor. Da konnten sich die Gäste auch nicht mehr so richtig über das 2:4 des eingewechselten Christopher Braun (75.) freuen, zumal sie durch Soulama drei Minuten vor dem Abpfiff noch das fünfte Gegentor kassierten.  „Meine Mannschaft hat einen hohen Aufwand betrieben und den Gegner zu den Fehlern gezwungen. Wir hätten bei den vielen Chancen allerdings noch mehr Tore erzielen müssen. Jetzt freuen wir uns aber erst einmal über die drei Punkte“, meinte der Weißenfelser Trainer Henry Bleck. Die Rot-Weißen mussten ziemlich lange auf ein Erfolgserlebnis in der Meisterschaft warten. Der letzte Sieg in der Landesklasse 6 gelang am 16. April 2016 beim 2:0 gegen die zweite Mannschaft vom SV Blau-Weiß Zorbau. (mz)

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