Profens Daniel Schlecht (m.) scheitert noch am Keeper, doch Augenblicke später fällt das 2:0. (BILD: Corina Wujtschik
Profen/MZ.
„Alles in allem geht die Punkteteilung völlig in Ordnung“, sagte Torsten Müller, Trainer von Motor Zeitz, nach dem Abpfiff des regionalen Kreisoberliga-Derbys im Profener Stadion des Friedens. Eintracht-Trainer Steffen Hoffmann pflichtete ihm beim friedlichen Händeschütteln bei: „Das 2:2 ist gerecht“, entgegnete er. In einem Spiel auf wirklich gutem Niveau, welches den knapp 60 Zuschauern viele sehenswerte Szenen bot, hatte die Heimelf zwar mehr Spielanteile, war aber wieder einmal etwas schluderig in der Chancenverwertung. Da war Motor ein Stück weit kaltschnäuziger. Rein qualitativ war aber nahezu kein Unterschied zwischen den beiden Teams auszumachen.
Der genesene Martin Kitze war wieder einmal überall zu finden – sei es nun bei der Balleroberung in der Defensive, oder im Angriff. Wenig überraschend leistete er für Tony-Axel Müllers 1:0 die Vorarbeit – nach energischem Dribbling zur Grundlinie und gekonntem Querpass an zwei Verteidigern vorbei. Zweimal hatte Profen im Strafraumgewühl die Möglichkeit nachzulegen, brachte den Ball aber nicht über die Torlinie, welche Zeitz mit Mann und Maus verteidigte.
Ein herber Aussetzer in der eigenen Defensive führte dann nach 25 Minuten zum Ausgleich: Mit letztem Einsatz spielte Torin Temo in den freien Raum, bevor er gefoult zu Boden ging. Schiedsrichter Hans-Günther Töpel ließ den Vorteil laufen und Tino Lai nutzte die Schlafminute der Profener, lief durch und spitzelte den Ball an Torhüter Sebastian Steinthal vorbei ins Netz.
Nur fünf Minuten später war der Ball nach einer Ecke, laut den Rufen der Profener, schon hinter Motors Torlinie, doch es ertönte kein Pfiff. Martin Kitze tat gut daran, noch einmal nachzusetzen und mit einem satten Nachschuss in die Maschen jegliche Zweifel zu beseitigen. Doch währte die Freude über die erneute Führung nicht lange: Der erste Zeitzer Angriff direkt nach Wiederanpfiff provozierte ein Foul unmittelbar auf Höhe der Strafraumgrenze und Töpel zeigte auf den Punkt. Daniel Rolle verwandelte den Elfmeter sicher zum erneuten Ausgleich.
In einer verregneten zweiten Halbzeit änderte sich am Spielstand nichts mehr. Eine 20-minütige Schlussoffensive schnürte die Schlinge um Motors Hals zwar enger und enger – doch Torhüter Matthias Lindenthal sicherte den Gästen mit einigen Glanzparaden einen Punkt. Er entschärfte einen Schuss von Stev Radau aus etwa zwölf Metern, Sekunden später eine Kopfballchance Kirsten Herrmann und kurz vor Abpfiff beendete er dessen tolles Solo. Und wenn Lindenthal geschlagen war, kratzte ein Verteidiger den Ball noch von der Linie – wie bei einem Schuss von Müller aus nächster Tornähe acht Minuten vor Schluss der Fall.
Der neue aus Mali
Dembo Dibaga heißt der neue Mann in der Abwehr von Motor Zeitz. Er kommt aus Mali und trainiert seit diesem Sommer mit der Mannschaft. Am Samstag bestritt er seinen zweiten Punktspieleinsatz. „Die Spielberechtigung für ihn zu bekommen war recht aufwändig und brauchte Zeit“, so Trainer Torsten Müller, „da er erst kürzlich 18 wurde, brauchten wir Genehmigungen aus seinem Heimatland und natürlich vom Landesfachverband.“ Dibaga habe gute Anlagen. „Aus dem wird mal was“, glaubt sein Trainer.