Fast 90 Minuten im Tiefschlaf

Gerangel um den Ball, nur um ihn kurz darauf durch einen Fehlpass wieder herzugeben – so stellte sich das Spiel dem Betrachter meist dar. (BILD: Hartmut Krimmer)
Christopher Braun (r.) schoss den Ausgleich für Motor in letzter Minute. (BILD: Hartmut Krimmer)
Nach einer ersten Hälfte, die keine Erwähnung verdient, hofften die Fans auf klare Verhältnisse. In Halbzeit zwei brachte Motors Trainer Torsten Müller mit Maik Schröter, Torin Temo und Ronny Ginter nämlich nicht nur frisches Blut, sondern auch bis dato zurückgehaltene Leistungsträger. Doch weit gefehlt – Besserung trat nicht ein. Selbst ein sonst überragender Schröter, der oft den Unterschied ausmachen kann, blieb an diesem Tage unauffällig.
18 Minuten vor dem Ende kündigte sich sogar ein kleines Debakel an, als Naumburgs Stephan Reinicke aus heiterem Himmel die Führung für die Gäste erzielte. Ein richtiges Aufbäumen der Zeitzer war auch jetzt nicht zu erkennen. Lediglich ihr Frust kam zum Ausdruck. Nach nur 37 Minuten auf dem Platz sah Temo die rote Karte, weil er sich nach einem Schubser zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ und einem Naumburger den Ball ins Gesicht warf. Einsicht war jedoch nicht zu erkennen – seine Mitspieler mussten ihn sogar zurückhalten, damit nicht noch Schlimmeres passierte.
In der Nachspielzeit wurde ein Fernschuss von Benjamin Kohlisch zur Ecke gelenkt und diese brachte dann tatsächlich noch den insgesamt verdienten Ausgleich. Christoph Braun drückte den Ball im Strafraum-Gewühl irgendwie über die Linie. Fast wäre sogar noch das Siegtor für die Motoraner gefallen: Ein weiterer Schuss von Kohlisch an die Lattenunterseite sprang aber noch vor der Torlinie zurück ins Feld. „Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein, trotz des schwachen Gegners“, meinte Müller nach Abpfiff. Naumburgs Reserve hingegen freute sich über den allerersten Punkt auf dem Konto.