Motor Zeitz besiegt Burgwerben
3 min readGefahr vorm Tor des neuen Zeitzer Keepers Matthias Lindenthal (Mitte). (BILD: Hartmut Krimmer)
Von Tobias Heyner
Zeitz/MZ.
Etwas glücklich gewann am Sonntag Motor Zeitz den Heimauftakt im Puschendorfstadion gegen SV Burgwerben mit 2:1. Glücklich vor allem wegen der ersten Halbzeit, in der Motor praktisch nicht stattfand. Doch ein toller Freistoßtreffer von Ronny Ginter hielt die Hausherren im Spiel und eine deutliche Steigerung in Halbzeit zwei und ein Tor durch Routinier Maik Schröter brachte den Zeitzern am Ende doch noch drei Punkte zum Kreisoberliga-Start ein.
Kein berauschender Anfang
Anfangs sah es wirklich alles andere als gut für den Gastgeber aus. Nach elf Minuten lagen sie nach einem Treffer von Burgwerbens Angreifer Stephan Rakow bereits mit 0:1 zurück. Dieser wurde auf Höhe der 16-Meter-Raum-Grenze nicht konsequent genug angegriffen, durfte ungehindert abziehen und der Ball schlug im rechten Dreiangel ein. Genau in diesem, aber auf der anderen Seite, zappelte die Kugel 13 Minuten später. Ginters Freistoßtor aus gut 30 Metern Entfernung hatte durchaus die Qualität ein Tor des Monats zu sein – den Spielverlauf führte er jedoch ad absurdum. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte im Spiel der Motoraner wirklich nichts funktioniert. Doch plötzlich war die Startsituation wieder hergestellt. Einzig Schröter, der trotz mehrfachen „Abschiedsspielen“ immer wieder seine Fußballschuhe schnürt, sorgte immer wieder für Akzente. Da das Team ihn in seinen Angriffsbemühungen aber meist im Stich ließ, kämpfte er häufig auf verlorenem Posten.
Motors Kevin Ehrlein (links) gewinnt ein Kopfball-Duell. (BILD: Hartmut Krimmer)
Eine ganz andere Mannschaft
In der Kabine schien dann irgendetwas passiert zu sein. In jedem Fall kam eine ganz andere Zeitzer Elf auf das Spielfeld zurück und das machte sich auch sofort bemerkbar. Es waren noch keine drei Minuten in Halbzeit zwei absolviert, da drang Daniel Rolle über die rechte Seite in den Burgwerbener Strafraum ein und bewies in all der Hektik ein gutes Auge, als er den frei stehenden Schröter sah und ihn mit einem Querpass bediente. Zack, schon stand es 2:1!
Burgwerben versucht alles
Die Gäste wussten natürlich, dass diese Führung des Gegners zu diesem Zeitpunkt wenig gerecht war und sie warfen noch einmal alles nach vorn. Sowohl Matthias Zahn als auch Roberto Riedel konnten ihre guten Möglichkeiten zum Ausgleich jedoch nicht nutzen. Besonders heikel war ein Pfostenschuss von Riedel etwa 15 Minuten vor dem Ende. Bei diesem zeigte der ansonsten gut haltende neue Motor-Keeper Matthias Lindenthal keine Reaktion – hatte sich wohl verschätzt. Kurz darauf hatte sogar noch einmal Schröter eine gute Gelegenheit, um auf 3:1 zu erhöhen. Ein hohes Anspiel münzte er gedankenschnell in einen Lupfer um, da Burgwerbens Torhüter Daniel von Nessen herausgeeilt war. Doch driftete der Ball nach links ab und verfehlte den Kasten.
Zittern in den Extraminuten
Die Schlussminuten wurden dann für Mannschaft wie Fans zu einem echten Nervenkitzel. Besonders, weil Schiedsrichter Stefan Schröter, der mit seinen beiden Assistenten eine gute Leistung zeigte, offenbar sehr viel Gefallen an diesem Spiel gefunden hatte, einfach nicht abpfeifen wollte. Nach etwa fünf Minuten über der Zeit hatte er endlich ein Einsehen und pfiff die Partie ab. Große Erleichterung stellte sich bei der Vereinsführung ein. Auch Abteilungsleiter André Schärschmidt atmete dreimal tief durch: „Das war ja mal wieder eine knappe Kiste gleich zum Auftakt“, sagte er – wohl wissend, dass diese drei gewonnenen Zähler äußerst schmeichelhaft entstanden waren.