5. Mai 2025

SV Motor Zeitz Abt. Fußball

Wir leben Fußball

Das Derby zum Eingewöhnen

Mario Schettig beim Torjubel

Mario Schettig beim TorjubelVON RONNY BANAS

Zwei Tore, zwei Mal Jubel. Nach seinem Tor tätschelt die ganze Mannschaft den Kopf von Mario Schettig. (FOTO: RONNY BANAS)

ZEITZ/MZ. Kurz vor Schluss war er dann plötzlich doch da. Fast das ganze Spiel über hatte man Hans Sapala, Trainer von Motor Zeitz, am Sonnabendnachmittag nicht gesehen. Meist saß er auf der Auswechselbank zwischen seinen Ersatzspielern und beobachtete das Geschehen mit stoischer Ruhe. Die Kommandos an die Truppe auf dem Platz gab Maik Schröter, Sapalas Assistent.

Das Spiel, das Sapala und die knapp 150 Zuschauer auf dem Sportplatz an der Hohle sahen, war objektiv betrachtet auch keins, das einen von den Sitzen reißt. Kreisoberliga, erster Spieltag. Neuling VfB Zeitz hatte den Ortsrivalen von Motor zu Gast. Klingt erst einmal nach etwas, das man anschauen kann. Lust aufs Fußballspielen hatte allerdings über weite Strecken niemand, wie es schien. Vor allem die erste Halbzeit war von vielen Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten geprägt. „Wir hatten anfangs Probleme, ins Spiel zu kommen. Vielleicht lag es ja daran, dass wir uns erst einmal wieder an Fußball gewöhnen mussten“, versuchte Jens Neugebauer, Trainer des VfB, das anfängliche Gestochere zu erklären. „Wir müssen uns erst daran gewöhnen, wie es da oben läuft“, fügte er noch an.

Mit „da oben“ ist die Kreisoberliga gemeint. Die Partie gegen Motor war die erste nach dem Aufstieg. Und wie es dort laufen kann, das verdeutlichten die Gäste kurz vor dem Halbzeitpfiff. Motor nutzte einen schlimmen Patzer in der Abwehr des VfB. Mario Schettig wurde angespielt, stand mutterseelenallein vorm Kasten und ließ sich dann auch nicht zweimal bitten. Zugegeben. Auch wenn es nach der Pause auf dem Spielfeld nicht besser wurde. Eine Niederlage hätte der Neuling nicht verdient. Der Ausgleich durch Ricky Marx (53.) war aber dann schon das höchste der Gefühle. Das Spiel plätscherte weiter vor sich hin. Hier und da gab es noch Chancen auf beiden Seiten. Keine davon ist es aber wert, näher erläutert zu werden.

Aber dann: es waren beim Stand von 1:1 noch gut zehn Minuten zu spielen. Da hielt es Sapala nicht mehr auf dem Sitz. Kein Wunder, das Spiel nahm endlich richtig Fahrt auf und hatte alles, was als taugliche Definition eines Derbys angeführt werden kann. Gelbe Karten, Zweikämpfe, Torchancen, strittige Szenen. Urplötzlich schien sich keiner mehr mit einem Remis zufrieden geben zu wollen. Einzig, dass eines der Teams noch den Siegtreffer erzielt, blieb aus. Für Jens Neugebauer und seine Mannschaft war es trotzdem ein Erfolg, wie sie nach Spielende sagen. „Ein Unentschieden ist besser als nichts. Es hätte auch keiner einen Sieg verdient. Dazu war es einfach zu wenig, was gezeigt wurde.“

Ihm bleibt die Hoffnung auf vier Stammkräfte, die beim Saisonauftakt fehlten. Und darauf, dass sich sein Team noch besser einspielt und in der Kreisoberliga akklimatisiert. Gut möglich also, dass Hans Sapala beim Rückspiel nicht mehr so viel Ruhe finden wird und schon ein bisschen eher von der Auswechselbank aufstehen muss.

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