Schrott frei
VON RONNY BANAS
Zu tun gab es genug. Seit Juni dieses Jahres steht das Objekt leer, doch in den ungezählten Nebenräumen findet sich noch heute allerlei Unrat, den die ehemaligen Mieter dort zurückgelassen haben. Schreibtische, Stühle, Kühlschränke und jede Menge kleinen Krempel schleppten die Fußballer heran. Sogar Seifenspender und eimerweise Schrauben fanden sich noch. Zwei große Container, die für die Beseitigung der Hinterlassenschaften bereitgestellt wurden, waren in Windeseile rappelvoll.
Ein Arbeitseinsatz, der sich gelohnt hat. “Wir haben am Wochenende spielfrei und wollten in der Zeit etwas Nützliches tun”, erklärte André Schärschmidt, Spartenleiter Fußball bei Motor Zeitz. Und zwar gleich doppelt. Am Freitag ging es im Brühl-Center zur Sache, das der Zeitzer Wohnungsbaugesellschaft gehört, einem der Hauptsponsoren des Vereins. Schärschmidt: “Mit der Aktion wollen wir einfach einmal danke sagen.”
Am Samstag wollen sie nachlegen und auf dem Vereinsgelände noch einmal Hand anlegen. Dann mit noch mehr Mitstreitern, denn Eltern und sogar Fans haben ihre Zusage gegeben. Die Einfahrt zum Puschendorfstadion soll begradigt, frische Farbe an die Wände der Vereinsräume gebracht und überhaupt das ganze Areal winterfest gemacht werden. Ein ordentliches Pensum hatten sie sich vorgenommen, doch Freiwillige hätten sich schnell gefunden, sagte der Spartenleiter. “Als der Vorschlag kam, mussten wir nicht lange betteln. Die Liste füllte sich von alleine.” Mit von der Partie war am Freitag auch Hans Sapala, Trainer der ersten Mannschaft, die seit dieser Saison in der Kreisoberliga kickt. “Natürlich hätten wir uns auch ausruhen können und am Wochenende auf die faule Haut legen. Doch ein spielfreies Wochenende kann man auch sinnvoller nutzen”, erklärte er, während er seine Jungs anleitete und Anweisungen durch das Gebäude rief. Fast so wie auf dem Fußballplatz. Letztlich sei das Ganze ja auch wie eine spezielle Trainingseinheit, ergänzte er grinsend.
Für Sebastian Selzer unterdessen war seine Verletzung kein Grund, nicht mit anzupacken. “Es findet sich schon etwas für mich. Dabei sein ist alles”, sagte er. Wenig später hatten sie für ihn auch einen Posten gefunden. Selzer durfte den Fahrstuhl, der am Freitag als Lastenaufzug fungierte, bewachen und ihn auch be- und entladen.