Die Krabbelgruppe der Liga
Die Unbekümmertheit habe einen entscheidenden Anteil am Erfolg gehabt, erinnert sich der Trainer. Die Emotionen sind verflacht, jetzt gilt es in die neue Saison zu starten. Die Ziele sind dabei relativ bescheiden. „Alles andere als der Klassenerhalt wäre unrealistisch“, sagt Sapala nüchtern. Man habe schon in der Vorbereitung gesehen, dass in der höchsten Spielklasse im Landkreis andere Kaliber warten. Die überragende Saison in der Kreisliga könne hier nicht als Maßstab gelten. Der TSV Tröglitz sei dafür ein gutes Beispiel. „Die haben ein Jahr vorher eine noch souveränere Saison als wir gespielt und hatten dann ganz schön Probleme. Wir sind gewarnt. Ein Spaziergang wird das nicht.“
Die Tröglitzer, als ungeschlagener Tabellenführer der Kreisliga vor Jahresfrist aufgestiegen, konnten den Klassenerhalt im ersten Jahr in der Kreisoberliga erst am vorletzten Spieltag in trockene Tücher bringen. Dass so etwas bei Motor Zeitz nicht passiert, dafür müssen Sapala und sein Cotrainer Heiko Seidel ihre junge Mannschaft gut vorbereiten. Auch psychologisch. „Hier darf keiner zu hoch fliegen“, warnt der Trainer. Dass das nicht so schnell passiert, dafür sollen im Team wenige erfahrene Spieler sorgen. Urgestein Mario Schettig, Guido Hultzsch und Neuzugang Jens Müller sind die ältesten in der Mannschaft und bilden, so der Trainer, die Säulen und den Rückhalt des Kreisoberligisten. Dass die Truppe quasi unverändert in den Punktspielbetrieb geht, kann sich durchaus auszahlen. Wenn sie es schafft, den Schwung aus der Vorsaison mitzunehmen, ist ihr manches zuzutrauen. Zudem kann Hans Sapala auf Benjamin Kohlisch, mit 29 Treffern Torschützenkönig der Kreisliga, vertrauen. Inzwischen können sie es kaum erwarten, endlich loszulegen. „Wenn uns ein guter Start gelingt und wir nicht gleich von Beginn an unten drin hängen, wäre das schon gut“, sagt der Trainer. In der Tat wäre es das, denn seit er das Team vor einem knappen Jahr übernommen hat, war Motor noch nie in den unteren Tabellenregionen zu finden. Mit dem Abstieg hat die junge Mannschaft bislang noch nichts zu tun gehabt. Dass das künftig passieren kann, ist allen Beteiligten klar. Sapala: „Ich denke, wir sind trotzdem stark genug, mit solchen Situationen klar zu kommen.“ Wenn es gelingt, das Potential vom vergangenen Jahr abzurufen, dürfte das Abenteuer Kreisoberliga für Motor Zeitz nicht schon vorzeitig beendet sein.