25. April 2024

SV Motor Zeitz Abt. Fußball

Wir leben Fußball

Das Jahr 1974

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Wir schrieben das Jahr 1974 und schon hat unsere BSG “Silberhochzeit”.

Wir blicken auf “25 Jahre BSG Motor” zurück und entdeckten in der Chronik (ZE/ 1974) den Rechenschaftsbericht der BSG- Leitung.

Davon einige Auszüge:

“Insgesamt 85 Delegierte aus allen Sektionen hatten sich am 28. Februar im Klubhaus eingefunden, um in der Wahlversammlung den Rechenschaftsbericht der BSG- Leitung entgegenzunehmen und sich einen Überblick zu verschaffen, wie es insgesamt gesehen, um die Belange der BSG bestellt ist.

Welchen Anteil die Sportler unserer BSG an den enormen Leistungen und Erfolgen des DDR- Sportes insgesamt haben, wurde an Hand konkreter Fakten deutlich. Als erfolgreichste Sektion ist dabei die unserer Kanuten zu nennen. Von ihnen wurden seit Bestehen der Sektion bisher 19 DDR- Meister, 38 Vizemeister und 31 dritte Plätze errungen. In den letzten Jahren waren es allein 7 Meister, 10 Vizemeister und 6 dritte Plätze, sowie Teilnahme an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, wo ein 4. Platz erreicht wurde. Zählt man die vielen Erfolge bei den Bezirksmeisterschaften und die bei nationalen und internationalen Kämpfen hinzu, ergibt das eine recht positive Bilanz, die aufweist, daß unsere Sektion Kanu eine Spitzenposition im Republikmaßstab inne hat.

Erfreulich sind auch die Ergebnisse anderer Sektionen. So bestimmen unsere Kegler das Geschehen im Kinder- und Jugendbereich innerhalb des Kreises und waren auch im Bezirks- und DDR- Maßstab erfolgreich. Im vergangenen Jahr erzielten sie immerhin zwei Vizemeister unserer Republik in den Einzelwettbewerben.

Erfolge haben auch die Schachfreunde zu verzeichnen, wobei es die größten seit der Existenz der Sektion in den Jahren 1972/73 gab. Neben der Erringung fast aller Kreismeistertitel schafften die 1. Schüler, die 1. Jugend- und 1. Männermannschaft des Aufstieg in die Bezirksliga, wo sie im Wettkampf eine gute Rolle spielten.

Nachwuchsarbeit zahlt sich aus

Erfreulich für uns alle ist, daß es auch bei unserem Spielmannszug wieder aufwärts geht. Die Nachwuchsarbeit mit fast 90 Kindern und Jugendlichen zeigt, daß hier an alte Traditionen angeknüpft und der Spielmannszug aufgebaut wird. Die ersten Früchte der guten Arbeit zeigten sich bereits 1972, als im Bezirk Halle der 2. Platz und bei den DDR- Meisterschaften der Pokal der Pionierorganisation “Ernst Thälmann” erkämpft werden konnte. Im vergangenen Jahr nahmen 35 Pioniere unseres Spielmannszuges an der großen Musikschau der X. Weltfestspiele teil.

Ähnliche Tendenzen der Aufwärtsentwicklung gibt es auch bei den Radsportlern und Boxern. Lediglich die Sektion Handball und Leichtathletik treten in dieser Hinsicht gewissermaßen auf der Stelle. Insgesamt gesehen ist es erfreulich, daß in allen Sektionen die Nachwuchsarbeit im Vordergrund steht. Nur so kann die Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit gelegt werden. Dennoch, trotz der vom Sportfreund Klaus Ritzer aufgezeichneten positiven Bilanz, haben unsere Sportler auch berechtigte Sorgen. Dies kam auch in der anschließenden Diskussion zum Ausdruck. So machte sich Sportfreund Geyer zum Fürsprecher der Kanuten und berichtete, daß die Zusammenarbeit mit den Schülern sehr zu wünschen übrig läßt. Insbesondere deshalb, weil die Lehrer noch nicht die erforderliche Unterstützung bei der Gewinnung junger Sportler geben. Es ist doch beispielsweise ein Unding, daß die Dimitroff- Oberschule einerseits Patenschule unseres Betriebes, andererseits aber auch Patenschule der Sektion Leichtathletik der BSG Chemie Zeitz ist. Hier muß eine ordnungsgemäße Abstimmung erfolgen.

Der Fußballer Jeske appellierte an alle Verantwortlichen dieser Sektion, die seit kurzer Zeit wieder zur BSG Motor gehört, jegliche Unterstützung zu geben, um die Leistungsstärke der Mannschaft zu erhöhen und vor allem die Probleme im Nachwuchsbereich zu lösen. Von 1969 bis Anfang 1974 spielten die Fußballer unter dem Namen VSG Motor- Dynamo Zeitz.

Sorgen haben auch unsere Kegler. Sektionsleiter Günter Rümmler betonte, daß künftig die Reserven aus den Mannschaften, die sich im Rahmen des Volssportes beteiligten, besser genutzt werden müssen. Ihr größtes Sorgenkind ist, daß durch fehlende Sportstätten der Übungs- und Trainingsbetrieb sehr stark eingeschränkt ist.

Worte des Dankes und der Anerkennung für die sportliche Betätigung aller Sportler, die wir als gesellschaftliche Arbeit hoch einschätzen, fanden auch Werkdirektor Herbert Geidel und DTSB- Vorsitzender Werner Terp. “Die in den letzten zwei Jahren zielstrebige und nach vorn orientierende Arbeit gilt es weiter zu verbessern und in ihrer ganze Breite und Tiefe in der Belegschaft weiter auszubauen. Hierbei muß unsere Lehrwerkstatt zu einem Zentrum unserer Sportbewegung gemacht werden”, betonte Herbert Geidel. Dies um so mehr, da kaum zehn Prozent der Lehrlinge im DTSB organisiert sind. Diese und andere Schwerpunkte, wie die Bereitstellung von Fahrzeugen, materielle Unterstützung und die bessere Nutzung vorhandener Sportstätten…, die in der Arbeitsentschließung ihren Niederschlag fanden, bilden eine gute Grundlage für eine zielstrebige Arbeit, die dazu angetan ist, weitere Erfolge für unsere sozialistische Sportbewegung zu erzielen. Die Sportler unserer BSG, und das hat die Rechenschaftslegung bewiesen, sind gewillt, ihr Bestes dafür zu geben”.

Herausgeber: SV Motor Zeitz e.V.

anläßlich des 50jährigen Bestehens


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